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Veraxa: über SPAC als Unicorn an die Nasdaq

Totgesagte leben länger. Die Börsenhülle eines SPAC war nur für wenige europäische Biotech-Firmen der Weg an die US-Börse, der kurze Hype um die Special Purpose Acquisition Company (SPAC) verebbte schnell. Doch die Heidelberger Veraxa Biotech, ein Portfoliounternehmen der Xlife Sciences AG (Zürich) nutzt nun eine solche Hülle für den Gang an die Nasdaq zu einer Milliardenbewertung. Das attraktive Thema der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) macht es wohl möglich.

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Das Deutsch-Schweizer Biotech-Unternehmen VERAXA Biotech AG wird im Zuge einer Fusion mit der US-börsennotierten Voyager Acquisition Corp. an den US-Technologiemarkt NASDAQ gehen. Die geplante Transaktion bewertet Veraxa mit rund 1,64 Mrd. USD. Bis zu 253 Mio. USD an liquiden Mitteln in der „geparkten“ Börsenhülle könnten dem Unternehmen durch das Börsenvehikel zufließen.

Bei Voyager handelt es sich um eine sogenannte SPAC (Special Purpose Acquisition Company) – ein Börsenmantel, der gegründet wird, um durch eine Fusion oder Übernahme ein bestehendes Unternehmen an die Börse zu bringen. SPACs ermöglichen es jungen Firmen, auf direkterem Weg Kapital an den öffentlichen Märkten einzuwerben – ohne ein klassisches IPO-Verfahren.

Veraxa, mit Standorten in der Schweiz und in Heidelberg, ist auf die Entwicklung innovativer Krebstherapien spezialisiert. Das Unternehmen arbeitet insbesondere an Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) und T-Zell-Engagern (TCEs), die gezielt Tumorzellen angreifen sollen. Mit der neuen BiTAC-Plattform (Bi-targeted Tumor-Associated Cytotoxicity) hat Veraxa laut eigenen Angaben einen neuen Standard gesetzt: Zwei Wirkstoffkomponenten aktivieren sich erst im Zusammenspiel, was die Sicherheit deutlich erhöhen soll.

Oliver R. Baumann, CEO der Muttergesellschaft Xlife Sciences AG, bezeichnete das geplante NASDAQ-Listing als „entscheidenden Meilenstein“ für beide Unternehmen. Die BiTAC-Plattform sei ein Durchbruch, weil sie „die Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit“ in der Onkologie verbessere. Auch Veraxa-CEO Christoph Antz unterstreicht das Potential der Technologie: „Unsere Plattform wurde speziell entwickelt, um Nebenwirkungen zu reduzieren und damit höhere Dosierungen und wirksamere Therapien zu ermöglichen.“

Trotz des durchaus herausfordernden Börsenumfelds plant Veraxa neben dem SPAC-Kapital eine zusätzliche Finanzierungsrunde. Die Mittel sollen dann ausreichen, um die nächsten zwei Jahre der Entwicklung zu sichern, neue Partnerschaften einzugehen und die Pipeline voranzutreiben. Die Fusion und das Börsenlisting unter dem Tickerkürzel VERX werden im vierten Quartal 2025 erwartet. Es wäre der erste Börsengang einer deutschen Biotechnologiefirma in den USA seit dem der Tübinger CureVac N.V. im Jahr 2020. Im vergangenen Jahr hatte die Pentixapharm AG (Würzburg/Berlin) einen Börsengang auf dem Frankfurter Parkett durchgeführt, der eine lange Dürreperiode an deutschen Börsengängen von über 16 Jahren beendete.

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